Adelheid-Dojo Wiesbaden
  Schule für Aikido und Feldenkrais

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Morihei Ueshiba - Biographie

1883

Geburt von Morihei am 14. Dezember in Tanabe, Provinz Kii, heute Präfektur Wakayama. Vater: Yoroku Ueshiba, wohlhabender Samurai-Erbe, tätig im Fisch- und Holzhandel. Mutter: Yuki Itokawa, ebenfalls aus Samurai-Familie (Landbesitz)

1890

religiöse Unterweisung im Tempel von Jizodeira durch Mitsuju Fujimoto (Shingon-Buddhismus); Vater verfügt zum Ausgleich Sumo- und Schwimm-Unterricht

1893

Vater Yoroku wird von einer Gruppe von Tagedieben im Auftrag eines politischen Gegners verprügelt, was in dem kindlichen Morihei den Wunsch weckt, Meister der Kampfkünste zu werden.

1901

Kaufmannslehre in Tokyo, Nebenjob bei der Steuerbehörde von Tanabe, später in Tokyo selbständig (Schreibwaren). Unterricht in Tenjin-Shin'yo-ryu (Schwert und Speer) sowie Kito-ryu Jujitsu unter Tokusaburo Tozawa.

1903

Unterricht im Schwertkampf bei Masakatsu Nakai (Yagyu-ryu Goto-ha) in Sendai. Hochzeit mit Hatsu Itokawa. Eintritt in die Armee (Dezember)

1905

Teilnahme am Russisch-Japanischen Krieg in der Mandschurei. Nach der Rückkehr weitere Ausbildung bei Masakatsu Nakai (Diplom 1908). Unterricht in Kodokan Judo durch Kiyoichi Takagi in Scheune des Vaters.

1908

Zertifikat im Yagyu-ryu Jujutsu (Goto-ha Yagyu Shingan Ryu)

1910

Aufbruch nach Shirataki auf Hokkaido zur Landerschließung

1912

Morihei führt 54 Familien (>80 Personen) aus Tanabe nach Shirataki, wird dort Mitglied im Gemeinderat.

1915

Begegnung mit Sokaku Takeda, Lehrer des Daito-ryu, auf Hokkaido. Schüler Takedas bis 1919, Vermittlung neuer Techniken nur gegen Bezahlung. Erstes Diplom nach 2 Jahren. In 5 Jahren widmete sich Takeda ihm nur ca. 100 Tage.

1919

Morihei trifft Onisaburo Deguchi, den Führer der Oomoto-Kyo-Sekte (Botschaft: Frieden und Harmonie auf Erden können nur über die Liebe, Toleranz und Güte der Menschen verwirklicht werden.). Er entschließt sich, zunächst bei ihm in Ayabe zu bleiben um ein religiöses Leben zu führen.

1920

Morihei baut in Ayabe auf Anregung von Onisaburo ein Dojo, die "Akademie Ueshiba" (Ueshiba Juku).

1921

Geburt seines Sohnes Kisshomaru. Morihei ändert den Namen seiner Kunst in Aiki-Bujitsu, immer mehr Schüler von außerhalb der Oomoto-Sekte kommen zu ihm, insbesondere vom nahegelegenen Marine-Stützpunkt Maizuru.

1922

Morihei nimmt Unterricht im Yagyu-Shinkage-ryu (Tai- und Kenjutsu). Sokaku Takeda kommt mit seiner kompletten Familie nach Ayabe, lebt dort von April bis September auf Moriheis Kosten. Morihei bekommt von Sokaku ein Kyoji Dairi - Diplom (Assistenzlehrer).

1924

Morihei begleitet Onisaburo auf eine Missionsreise in die Mongolei. Dort soll eine neue Weltregierung entstehen, die auf religiösen Geboten aufbaut. Sie geraten zwischen die Fronten unterschiedlicher mongolischer Unabhängigkeitsarmeen, werden schließlich von chinesischen Truppen verhaftet und zum Tode verurteilt. Kurz vor der Hinrichtung Intervention des japanischen Konsulats. Rückkehr nach Japan.

1925

Erleuchtungserlebnis (Satori) nach einem im Duell mit einem Schwertmeister, dem er rein defensiv und waffenlos entgegen getreten ist: "Die Quelle des Budo ist die göttliche Liebe - der Geist des liebevollen Schutzes!"
Umbenennung seiner Kunst in Aiki-Budo

1926

Ueshiba unterrichtet in ganz Japan, Einladungen aus Kyoto, Osaka, Kyushu.

1927

Umzug nach Tokyo, erstes Dojo im Billiard-Salon des Prinzen Shimazu

1928

Umzug innerhalb Tokyos, Dozent für Kampfkünste an der Marine-Akademie

1929

Umzug nach Shiba (Tokyo), dort Bau eines eigenen Dojos.

1930

Jigoro Kano (Begründer des Judo) bei einem Besuch: "Dies ist meine Idealvorstellung von Budo." Kano schickt seine Schüler Jiro Takeda und Minoru Mochizuki.

1931

Einweihung des neuen Kobukan-Dojo ("die Hölle am Wakamatsu-Cho"). Schüler werden nur unter strengen Maßstäben nach Empfehlung aufgenommen.

Die kommenden Jahre sind ein goldenes Zeitalter für Moriheis Kunst. Er selbst ist aufgrund seiner Lehrgänge nur noch seltenst in Tokyo. In Iwama, Präfektur Ibaraki, wird auf seinen Wunsch hin der Aiki-Schrein (Aiki-Jinja) mit daran angeschlossenem Dojo samt Wohnung errichtet.

1937

Wahrscheinlich Unterricht im Kashima-Shinto-ryu. Moriheis Name erscheint zusammen mit dem von Zenzaburo Akazawa in deren Aufzeichnungen. Die meisten Schwerttechniken des Aikido stammen wohl aus dieser Schule.

1939

Einladung zum Unterrichten in die Mandschurei.

1941

Admiral Isamu Takeshita organisiert eine Vorführung vor Angehörigen der kaiserlichen Familie im Sainenkan Dojo (Palastgelände). Morihei unterrichtet an der Akademie der Militär-Polizei und wird Berater für Kampfkünste an den Universitäten Shimbuden und Kenkoku.

1942

Durch die politischen Verhältnisse des 2. Weltkrieges zutiefst enttäuscht, zieht sich Morihei aus dem öffentlichen Leben zurück und überlässt er seinem Sohn das Dojo in Tokyo. Von nun an lebt auf dem Land in Iwama. Aiki-Budo nennt er in Aikido um.

1945

Die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki beenden für Japan den Krieg. Die Amerikaner verbieten alle Kampfkünste. Ueshibas Kunst wird unter dem neuen Namen Aikido als erste wieder zugelassen. Reorganisation, Gründung des Aikikai.

1949

Neues Dojo in Tokyo wird eröffnet, Moriheis Sohn Kisshomaru gründet die Aikikai-Organisation. Morihei bleibt in Iwama.

1961

Morihei reist nach Hawai:
"Von nun an möchte ich eine Brücke bauen, die die verschiedenen Länder der Welt durch die im Aikido enthaltene Harmonie und Liebe zusammenbringt."

1967

Das heutige Honbu-Dojo der Aikikai-Organisation wird eingeweiht.

1969

Morihei gibt am 15. Januar anläßlich des Kagami Biraki seine letzte öffentliche Vorführung im Honbu-Dojo. Er stirbt am 26. April im Alter von 86 Jahren an Leberkrebs, zwei Monate später stirbt auch seine Frau Hatsu.